Was hat ein Schulinternat in Tansania mit der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Bergen-Belsen zu tun? Die biografische Erzählung um einen Zivilgefangenenaustausch im 2. Weltkrieg verbindet 10 Menschen auf 3 Kontinenten, die einander nie kennengelernt haben. Die Protagonisten des Films suchen in Bildern der Originalschauplätze nach Bezügen zur eigenen Biographie, die sich nicht immer herstellen lassen. Ein Bild kann umgedeutet werden. Das Gedächtnis hat Räume vermischt und umkonstruiert, die wiederholte Erzählung hat andere Zusammenhänge zementiert. Constanze Fischbeck und Daniel Kötter montieren eine heterogene Erzählung, die verschiedene Zeiten, kulturelle und historische Konstellationen über vier Kulturräume zueinander in Beziehung setzt.

 

"In einem 45-minütigen Film ist Constanze Fischbeck gemeinsam mit Daniel Kötter den Spuren ihrer Großeltern gefolgt: Als Religionslehrer der Missionsschule in Kigarama, im heutigen Tansania wurden sie unter britischem Mandat mit Beginn des 2. Weltkriegs automatisch zu zivilen Kriegsgefangenen und landen über Umwege im Gefangenenlager Atlit in Palästina, heute Israel. 1944 werden sie gegen jüdische Gefangene des Konzentrationslagers Bergen-Belsen ausgetauscht. Der Film folgt den subjektiven Erinnerungen: der Familie, des 90-jährigen Kolutindo Sospater, der von den Großeltern Fischbeck in Kigarama getauft wurde oder der 90-jährigen Elisheva Auerbach, die unter den sogenannten Austauschjuden von Bergen-Belsen war. Die Geschichte bleibt im Hintergund." tip, Berlin

 

"..bei aller Ungreifbarkeit, die das zarte Geflecht aus Stimmen, aus materiellen Bildern und immateriellen Erinnerungen hier knüpft, schafft "Making of History" etwas ganz Seltenes, Wunderbares: Es macht den immensen Raum spürbar, in dem immer viele, parallele Geschichtsräume neben - und ineinander wirken, aber nur vage in Beziehung gebracht werden..." Berliner Zeitung

 

 

Regie, Kamera, Schnitt: Constanze Fischbeck, Daniel Kötter

       

mit: Kolutindo Sospater, Elisheva Auerbach, Hans-Jürgen Fischbeck, Manfred Fischbeck, Captain Richard Boardman, 

Aleni Kagashani, Kelvine Mashimba, Denice Florian, Fadhila Peter und Robin Arthur (Stimme)

 

Produktionsleitung: Marc Pohl

 

Premiere: 11. Oktober 2012 im Maxim Gorki Studio, Berlin als Teil der gleichnamigen Theaterproduktion

 

Eine Koproduktion mit dem Maxim Gorki Theater Berlin

 

ermöglicht aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds Berlin, der Rudolf-Augstein Stiftung und der Landeszentrale für politische Bildung Berlin

 

mit Dank an: Vereinigte evangelische Mission Wuppertal, Gedenkstätte und Archiv Bergen-Belsen, Bergen-Hohne Garnison/Valerie Rosse,

Gedenkstätte  und Archiv Atlit, Bucerius Institut Haifa / Lea Dror, Goethe Institut Tel Aviv, Mirjam Bolle, Jorge Cousineau, Joe-Ivan Kataraihya